Handeln und diskutieren hört sich einfach an, ist es aber nicht. Fünf Menschen gelangen auf eine einsame Insel und wollen ihre kleine Gesellschaft neu organisieren, deshalb müssen sie aktiv werden. Wer kümmert sich um die Sicherheit, wer um die Nahrung? Wollen sie eine Religion haben oder nicht und wenn ja, dann welche? Müssen sie, wenn die Mehrheit von ihnen kein Fleisch isst, alle Vegetarier werden?
Ist es überhaupt einfach, einen Konsens zu erreichen? Das heißt, uns in der Gruppe einigen, wie wir leben wollen und dabei die Rechte und Meinungen aller Beteiligten respektieren. Das testen wir in zwei Rollenspielen aus.Studenten eines Seminars über Politik und Zivilgesellschaft von Prof. Leo Penta an der Katholischen Hochschule in Berlin haben am Rollenspiel teilgenommen.
Hört rein!
Community Organizing
Community Organizing ist ein Prozess, bei dem sich Gruppen und Vereine vernetzen und Bürgerplattformen gründen. Ihre Ziele: die Wohnumgebung verbessern, politische Entscheidungen beeinflussen und auf gleicher Augenhöhe mit Politikern diskutieren. Die Idee Community Organizing kommt aus den USA. Doch auch in anderen Ländern war es in der Vergangenheit selbstverständlich, den Bau von Schulen, Straßen, Kirchen und Moscheen selbst zu organisieren. Seit dem Mittelalter haben zum Beispiel bulgarische Moslems und Christen gemeinsam Brücken und Brunnen errichtet. Die Finanzierung solcher Projekte übernahmen wohlhabende Unternehmer sowie multiethnische Gemeinden.
Heute leben Menschen an einem Ort und arbeiten an einem anderen. Deshalb sind Selbstorganisationsprozesse viel schwieriger geworden. Gerade dann ist Community Organizing gefragt.
Die Bürgerplattform „Menschen verändern ihren Kiez – Organizing Schöneweide“ erweitert sich mit vielen weiteren Organisationen und Gruppen aus dem Bezirk Treptow-Köpenick. Die neue Bürgerplattform Südost wird geboren, zu der noch die Bürgerplattform Neukölln gehört.