1918 trat in Deutschland das Reichswahlgesetz in Kraft, das Frauen erstmals das aktive und passive Wahlrecht gewährte. Ein Jahr später fanden Wahlen zur verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung statt und Frauen konnten zum ersten Mal in Deutschland wählen und gewählt werden. 300 Frauen kandidierten, wovon es 37 Frauen in die Deutsche Nationalversammlung schafften. Das ergabt bei damals insgesamt 423 Abgeordneten immerhin eine Frauenquote von fast neun Prozent.
Die meisten weiblichen Abgeordneten waren übrigens in den Reihen der SPD zu finden. 1933 verloren Frauen das passive Wahlrecht wieder bis zum Ende des Dritten Reichs im Jahre 1945.
Erst Ende der 50er Jahren trat in der Bundesrepublik Deutschland das Gesetz über die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Kraft. Nun hatte der Mann zumindest nicht mehr in allen Eheangelegenheiten das letzte Wort. Bis dahin verwaltete er das von seiner Frau in die Ehe eingebrachte Vermögen, die daraus erwachsenden Zinsen und das Gehalt, das seine Frau verdiente. Ende der 50er waren Frauen berechtigt, ein eigenes Konto eröffnen und damit über ihr eigenes Geld zu entscheiden.
Zwei Frauen, es sind eine Autorin und eine Politikerin. Sie debattieren über Gesellschaft und Politik heute und beantworten Fragen wie: Was kann eine Frau tun, um präsent und erfolgreich zu sein. Wie kann sie trotz ihrer vielen Verpflichtungen, der ihr die Gesellschaft auferlegt, dennoch beruflich und auch politisch bestehen. Es geht darum, Netzwerke zu schaffen und diese zu nutzen, aus sich heraus gehen und Dinge selbst in die Hand zu nehmen und aus eigener Kraft ändern sowie auf Unterstützung zurückgreifen können.
Als Frau und auch beruflich durchlebte die Pädagogin und Autorin Almut Müller Höhen und Tiefen. Sich und anderen bringt sie in einer Märchengeschichte die Schlüsselbotschaften für ein erfülltes Leben nahe. Die Hauptfigur dieser Geschichte ist die Amsel, die Königin werden will.
Die kleine Amsel Amalia erfährt auf ihrer Reise von weisen Tieren, denen sie begegnet, was sie tun muss, um Königin in ihrem Leben zu werden. Der Leser wird eingeladen, mit auf diese Reise zu gehen. Schritt für Schritt wird mit Hilfe von Phantasie, Entspannungstechniken und weiteren Selbstwert-Werkzeugen der Selbstwert Ihres Kindes gestärkt.
Selbstwert ist die Basis, ein authentisches, glückliches Leben zu führen. Er ist damit die Voraussetzung für Liebe, Dankbarkeit, Freude; für den Mut, Verantwortung zu übernehmen und sich eigene Entscheidungen zu erlauben. Ein gesunder Selbstwert ist wie ein Schutzschild gegen Abwertung von außen, Manipulation und Überforderung.
„Die kleine Amsel, die Königin werden will“ ist kein theoretischer Ratgeber. Es ist Erzählung, Märchen, Phantasiereise, Meditation, Selbsthilfe und Praktische Hilfe in einem.
Die ehemalige Politikerin Petra Merkel hatte hohe Positionen in der SPD auf Landes- und Bundesebene bekleidet. Zuletzt war sie Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Bundestag, bis 2013. Beruflich war sie nun dafür prädestiniert, weil sie eine kaufmännische Ausbildung hatte. Zudem hat sie gesehen, es ist zwar schön, in die Familienpolitik mitzumischen, doch ohne Geld passiert nichts, also fasste sie den Entschluss, für den Posten zu kandidieren und gewann.
Ihre Leidenschaft für die Gesangskunst hat sie beflügelt, einen Chor ins Leben zu rufen. Noten kann sie zwar nicht lesen, aber sie kann gut Menschen zusammenbringen, die gemeinsam etwas auf die Beine stellen können, Petra Merkel hilft dabei, das Vorhaben zu realisieren.
Das interkulturelle Mädchenzentrum MÄDEA hat dieses Jahr eine Ausstellung „Die Bürgermeisterin Louise Schroeder“ gezeigt. Kuratorinnen der Ausstellung waren MÄDEAS Mädchen und junge Frauen. Louise Schroeder war die erste kommissarische Berliner Bürgermeisterin in einem schweirigen politischen Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg, 1947-1948. Im Rahmen der Ausstellung debattierten junge Politiker und Politikerinnen über Frauenrechte, Netzwerke und Lobbyismus.
Die kleine Amsel, die Königin werden will
Musikvideo zu Louise Schroeder der MÄDEA-Autorinnen
Moderation: Aysegül Celik