Ich male Objekte, wie ich sie denke, nicht wie ich sie sehe, sagte einst der spanische Modernist Pablo Picasso.Jacqline Picasso in farbenfroher türkischer Tracht, das Gemälde aus dem Jahr 1955 sticht im beleuchteten Ausstellungssaal des Museums Berggruen in Berlin-Charlottenburg hervor. Pablo Picasso hat darin seine zweite und letzte Ehefrau dargestellt.
Die goldene Stickerei auf rot-blauem Hintergrund des Jacketts verdeckt ihre Schulter, dabei trägt sie einen Kopfschmuck, ihr Decoltee ist gut zu sehen, der aufgeweckte Blick und ausdrucksstarke Augen scheinen ihr Markenzeichen zu sein und auch das Markenzeichen einiger Frauenportraits aus der Serie „Die Frauen von Algier“.
Durch das imposante Gemälde „Die Vorsteher des Schützenhauses“ von Bartholomeus van der Helst, tauchen wir rasch in jene niederländische Oberschicht ein, die durch den Handel mit dem Orient stark beeinflusst wurde. „Die Vorsteher des Schützenhause“ stellt vier Männer an einem Tisch sitzend dar. Der Tisch ist außergewöhnlich gestaltet. Er ist durch einen orientalisch gemusterten Teppich bedeckt, die vier Vorsteher im Vordergrund des Gemäldes verspeisen Austern mit Zitronensaft und Wein, die Gesichter und die Köstlichkeiten am Tisch sind durch eine gekonnte Lichtmalerei in Szene gesetzt.
Und nun sind in den großzügigen Räumen des Museums Barberini in Potsdam viele tolle Gemälde ausgestellt, die von der Exotik der über See importierten Waren zeugen. Dabei werden die Beziehungen zu fremden Kulturen und Völkern sichtbar sowie die Eindrücke von Häfen in Konstantinopel und Jakarta. Spannend bleibt, wie der Gastkurator der Ausstellung und Kunsthistoriker Gary Schwartz sagt, dass die dramatischen Geschichten der Handelsschiffe, Auseinandersetzungen und Plünderungen durch Piraten und andere mächtigen Flotten Südeuropas gar nicht das Thema der Gemälde sind. Vielmehr geht es dabei um schöne Stoffe, wie Mode-Accessoires aus dem Orient, zum Beispiel Turbans, Seidenröcke, Teppiche und andere Artefakten der damals noch weitgehend unbekannten Welt.