Porträt eines mexikanischen Dichters und seinem Verständnis von Sprache
Der 29-Jährige Guillermo Chávez Conejo, Mexikaner und Verfasser erotischer Lyrik, beschreibt sich selbst als einen „literarischen Exhibitionisten“. In seinen Gedichten geht es um Beziehungen, um Verlust, Abschiede, Einsamkeit und um Melancholie. Sein jüngster und dritter Gedichtband „Canción bajo tu Cuerpo“ (Lied unter deinem Körper), der im mexikanischen Verlag Centro Cultural Zona Rosa erschien, verfasste er hauptsächlich in Europa.
Der Absolvent der Studiengänge Lateinamerikanischer Literatur und Europäischer Integration verbrachte mehrere Jahre seiner Studienzeit in Spanien und reiste durch Frankreich und Deutschland. Er stellt fest, dass der Ort, die Sprache und Kultur, die ihn umgeben, seine kreative Arbeit beeinflussen. So unterscheidet sich dieser kürzlich erschienen Band von seinen Vorgängern, die in Mexiko entstanden sind. Denn ein Gedicht, das in einem französischen Park oder einem deutschen Zug geschrieben wurde, klingt anders. Aber was muss eigentlich zusammenkommen, damit ein Gedicht entstehen kann und wie kommt Guillermo eigentliche zur erotischen Lyrik? Über diese und weitere Fragen habe ich in einem Skype-Gespräch mit dem Autor, der in Mexiko-Stadt lebt, gesprochen.
Mehr Einblick in seine Arbeit als Dichter, dem dünnen Grad zwischen Erotik und Pornografie und dem Problem der Übersetzung von Lyrik, gibt eine Diskussion mit dem befreundeten Autor Oliver Davidson, der mit ihm in Mexiko studiert hat. Beispielhaft für seine Arbeiten und weil ich mich selbst in Berlin befinde, sprechen wir außerdem über sein Gedicht „Berlín“.
Guillermos Gedichtband:
http://www.centroculturalzonarosa.com.mx/
http://www.centroculturalzonarosa.com.mx/cancion_bajo_cuerpo.html
Autorin Elena Arbter
Zum Projekt Die “Sprachen” des Flusses